Sterbebegleitung
Leichter Abschied nehmen
Tiere haben im Gegensatz zu den meisten Menschen keine Angst vor dem eigentlichen Tod, wenngleich natürlich auch der Prozess an sich für sie eine sehr anstrengende Phase ist. Wir Menschen verdrängen dieses Thema gerne, weil wir Angst vor dem Schmerz um den Verlust des geliebten Tieres haben. Dabei stellt das Sterben ja nur einen Übergang in eine andere Daseinsform dar.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft dies alles sein kann, auch weil man sich oft alleine gelassen fühlt mit den Gedanken, den Tränen und der Endgültigkeit. Unsere Tiere sind vollwertige Familienmitglieder. Und als solche sollten sie im Sterbeprozess auf unsere liebevolle Fürsorge, auf unsere Anwesenheit und Liebe vertrauen dürfen.
"Solange man kein Tier geliebt hat, bleibt ein Teil der Seele unerweckt."
Anatole France
Es gibt 5 Sterbephasen, diese stammen aus dem tibetischen Totenbuch.
Sie vorab zu verstehen, erleichtert es uns, das Tier emotional und physisch zu unterstützen, es den ganzen Weg zu begleiten und es in Liebe, Dankbarkeit und Würde gehen zu lassen. Auf Wunsch biete ich Ihnen einen kurzen Workshop an, damit Sie gut vorbereitet sind. Am besten, wenn Sie noch nicht direkt betroffen sind. Melden Sie sich einfach bei Interesse.
Wie kann ich in dieser Phase das Tier unterstützen?
Einen angenehmen Rückzugsort anbieten, mit Möglichkeiten der Wärme und der Kühle, je nach Bedarf. Futter und Wasser in die Nähe des Tieres stellen, eventuell eine gut erreichbare Toilette platzieren. Auf besondere Futtervorlieben eingehen. Schmerzen sollte ein Tier nicht haben müssen. Es gibt schulmedizinische oder alternativ- therapeutische Mittel, die den Schmerz nehmen.
Mit Farben und entsprechenden unaufdringlichen Düften (Duft-Hydrolate, z.B. Rose, Weihrauch..)eine angenehme Stimmung schaffen.
Dem Tier immer wieder das Gefühl geben und sagen, dass alles gut ist, wie es ist. Liebevolle Berührungen und Zeit miteinander verbringen. Unausgesprochenes klären.
Wie kann ich in dieser Phase das Tier unterstützen?
Trockenes Näschen und Mund mit einem feuchten Tuch betupfen, Flüssigkeit und flüssige Nahrung anbieten, aber nicht zwingen. Babyunterlagen ins Körbchen legen, damit das Tier immer sauber bleibt.
Auf besondere Bedürfnisse wie Nähe oder Ruhe achten. Leichte Berührungen, Ansprachen. Da-sein.
Wie kann ich in dieser Phase das Tier unterstützen?
Darauf achten, ob das Tier friert oder ihm zu warm ist und darauf reagieren. Jedoch nicht in der Kälte liegen lassen, sondern ggf. mit einer leichten Decke zudecken. Ruhe bewahren.
Wenn möglich, dem Tier helfen, wenn es sich noch einmal bewegen möchte. Lippen und Näschen befeuchten. Weder Wasser noch Futter aufzwängen. Leise Ansprache, Herz-zu-Herz- Gespräche, einfach nur Da-sein.
Wie kann ich in dieser Phase das Tier unterstützen?
Ein Licht für die Seele neben dem Tier entzünden, ein Weihrauchstäbchen schafft eine friedliche Atmosphäre. Ein Fenster für die Seele öffnen.
Wie kann ich in dieser Phase das Tier unterstützen?
In Anlehnung an den tibetischen Buddhismus sollte das Tier mindestens 30 Minuten nicht bewegt werden, damit die immer noch stattfindenden Ablöseprozesse nicht gestört werden. Nutze diese Zeit, Dich zu verabschieden, Deinen Dank mitzuschicken, sprich mit dem Tier, es kann Dich hören.
Gib auch den anderen Tierkumpels die Möglichkeit, sich von dem verstorbenen Tier zu verabschieden.
Der Buddhismus lehrt, dass die physische Energie bis zu 4 Tage benötigt, den Körper vollständig zu verlassen.
Die beschriebenen Phasen lassen sich nicht in einem genormten Zeitfenster festmachen, sie hängen von vielen, individuellen Faktoren ab.
Die Regenbogenbrücke
Verbindung zwischen Himmel und Erde
Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie auch die Brücke des Regenbogens.
Auf der einen Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem, grünem Gras. Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort. Dort gibt es stets zu Fressen und zu Trinken und es ist immer schönes, warmes Frühlingswetter. Die alten und kranken Tiere werden im Land hinter der Regenbogenbrücke wieder jung und gesund und spielen den ganzen Tag zusammen. Die Tiere sind dort glücklich und zufrieden und es gibt nur eine Kleinigkeit, die sie vermissen: sie sind nicht mit dem Menschen zusammen, den sie so sehr geliebt haben.
So laufen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht. Das Näschen bebt, die Ohren stellen sich auf und die Augen werden ganz groß! Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus, fliegt über das grüne Gras. Es wird schneller und schneller. Es hat Dich gesehen und wenn Du und Dein Liebling sich treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn so fest wie Du nur kannst. Dein Gesicht wird geküsst und abgeschleckt, wieder und wieder und endlich schaust Du nach langer Zeit in die Augen Deines geliebten Tieres, das so unendlich lange aus Deinem Leben verschwunden war…aber nie aus Deinem Herzen.
Dann überschreitet ihr gemeinsam das letzte Stück der Brücke des Regenbogens und ihr werdet nie wieder getrennt sein…nie wieder.
Original von Paul C. Dahm
"Irgendwann werd ich dich treffen, am Ende der Unendlichkeit...dich niemals wieder missen müssen, im hellen Raum der Ewigkeit."
Unbekannt